Modelle III |
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Eigenartigerweise fristen die Feldbahnen auch im Modell ein eher beschauliches Nischendasein. Nur wenige Modellbahner scheinen sich heute noch für die putzigen Bähnchen zu interessieren! Früher war das offensichtlich anders: In einem alten »FALLER Magazin« von 1964 fand sich ein Messebericht, der unter anderem auch recht ausführlich auf die EGGER-BAHN einging. Dieser Artikel soll hier auszugsweise im Original-Wortlaut wiedergegeben werden. Ein sachlicher Fehler sei gleich vorab korrigiert: Die im Text erwähnten Häuschen zum Verstecken der Weichenantriebe waren eine EGGER-Eigenkonstruktion und stammten keineswegs von FALLER... »Wir zeigen Ihnen nun noch einige Bilder, die als Meisterwerke eines Künstlers angesehen werden können. Es war aber auch tatsächlich ein Künstler (Bildhauer), der diese EGGER-BAHN-Schaustücke geschaffen hat. In Abb. 1663 sehen Sie einen Binnenhafen, in dem Ziegel verladen werden. Wir zeigten früher einmal ein Vorbild aus Stade. Ähnlich ist hier die Altstadt mit zwei FALLER-Häusern angedeutet. Die EGGER-BAHN dient als Zubringer vom Ziegel-Werk, den Kahn (Sie sehen ihn noch besser unten in Abb. 1665 und dazu den Kai) hat Herr Egger -selbst ein großer Bastler- auch eigenhändig gebaut.«
»Das Moor und die Torfbahn -hier noch unbeladen- finden Sie in Abb. 1664. Ist dieses Moor, mit FALLER-Birken, mit dunklem Riedgras, Wacholderbüschen und Torfgraben nicht wirklich meisterhaft gelungen? Ganz ausgezeichnet wirken auch Torfhütten aus Teilen des Sortiments 956. In Abb. 1667 finden Sie noch die andere Seite der Ziegelbahnanlage mit der für die Ziegelei wichtigen Lehmgrube und die Gleisanlage mit der (eine echte Neuheit) kleinen EGGER-BAHN-Dampflok. Auch die Weichen sind eine Neuheit, und es zeigt sich auch hier der Einfluß der Modellbahner bei der Firma EGGER: Die Weichenantriebe sind mit kleinen FALLER-Häusern verkleidet.«
Schöne Bilder, nicht wahr? Außerdem gewinnt man den Eindruck, daß sich die Fabrikanten damals noch mit ihren Produkten identifizierten und mit Leib und Seele »dahinterstanden«. In unserer nüchternen Gegenwart scheint nur noch der Umsatz von Interesse zu sein, weniger die Liebe zum Detail. Ob das mit ein Grund dafür ist, daß sich so viele Menschen an nostalgischem Spielzeug begeistern können? |
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